
1920er Jahre
The Jazz Singer (1927)
Der Film "The Jazz Singer (1927)" spielt eine ganz besondere Rolle in der Geschichte der Filmmusik. Es war der erste Tonfilm überhaupt, und veränderte somit die Art wie Geschichten an der Leinwand erzählt wurden für immer.

Musik
Die Filmmusik wurde von James V. Monaco und Louis Silvers im Jahr 1927 im Auftrag des Filmstudios Warner Bros komponiert und produziert. Obwohl relativ wenig im Film gesungen wird, gilt er als das erste Film-Musical.
Die bekanntesten Lieder aus dem Film sind "Toot Toot Tootsie (1922)", "Dirty Hands Dirty Face (1921)", "Blue Skies (1926)" und "My Mammy (1918)", die alle von Al Jolson, dem Hauptdarsteller des Films, gesungen wurden.
Die Lieder dienen nicht nur der Unterhaltung, sondern beziehen sich auch auf die Emotionen der Hauptfigur und widerspiegeln die kulturellen Konflikte, um die es im Film geht.

Die Filmmusik wurde mit dem Vitaphone-System gemacht, das den Anfang der Tonaufnahmetechniken in der Geschichte der Filmmusik bildete. Bei einem Vitaphone-System wird der Ton auf einer separate Platte aufgenommen, die dann synchron zum Film abgespielt wird.

Louis Silvers
Louis Silvers wurde 1889 in New York geboren. Er arbeitete in seinen Leben an über 300 Filmen und gewann 1935 mit dem Film "One Night of Love (1934)" einen Oscar für die beste Filmmusik.
Im Film "The Jazz Singer (1927)" war das neuartige Vitaphone-System eine grosse Herausforderung, da es ein sehr präzises Timing erforderte, um sicherzustellen, dass die Musik nahtlos zum Film passt.
​
Neben dem Film "The Jazz Singer (1927)" gehören "One Night of Love (1934)" und "The Lights of New York (1928)" zu seinen berühmtesten Arbeiten.

Sidekick
Metropolis (1927)
In diesem Jahrzehnt sorgte auch ein Stummfilm für Furore. Der Film "Metropolis (1927)" war zudem einer der ersten Science-Fiction-Filme und wurde als erster Film von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Die Filmmusik wurde von Gottfried Huppertz komponiert. Er komponierte die Musik für ein grosses klassisches Orchester, das dann live während der Filmaufführung in den Kinos auftrat. Dies war erforderlich, da es zu dieser Zeit noch keine technische Möglichkeit gab, Ton direkt zusammen mit dem Film zu speichern.
​
Die Filmmusik greift die Kontraste zwischen der Oberschicht und der Arbeiterschicht auf und verdeutlicht mit musikalischen Effekten die Unterschiede dieser zwei Schichten.
Bei der Oberschicht verwendete Huppertz triumphale Themen und Motive, um ihr problemloses und luxuriöses Leben darzustellen. Bei der Arbeiterschicht setzte er düstere und erdrückende Musik ein, um ihr hartes Leben musikalisch zu unterstreichen.
​
Huppertz sah seine Filmmusik nicht als Hintergrund oder Unterhaltung, sondern als aktiver Part im Film, der die Handlung verdeutlicht und die Emotionen verstärkt.