
1930er Jahre
King Kong (1933)
King Kong war der Film, der die ganze Filmindustrie grundlegend verändert hat. Er ist der erste Film, der mit "Special Effects" arbeitete.
Auch wenn dies heute praktisch in jedem Film vorkommt, so war es zu jener Zeit etwas Revolutionäres, das zudem mit einem enormen Aufwand verbunden war.

Musik
Anfang der 30er Jahre hatte man die Filmmusik häufig nur für kurze Vor- und Nachspannsequenzen verwendet.
Max Steiner, der Filmkomponist der Filmmusik von "King Kong (1933)" wagte es erstmals nun Dialoge mit Musik zu unterlegen. Sein Ziel war es, den "Flow" im Film mit dieser unterliegenden Musik bei den Dialogen zu verstärken und nicht durch die Filmmusik zu unterbrechen. Dieses Vorgehen wird mit dem Begriff "Underscoring" definiert. Dabei unterstreicht, verstärkt und kommentiert die Musik den Verlauf der Gespräche im Film.
Max Steiner glaubte nicht wie viele andere zeitgenössische Filmmusikkomponisten, dass die ständige Musik den Zuschauenden irritieren würde, sondern dass die Musik sein Unterbewusstsein berührt und so die emotionale Gesamtwirkung des Films stark intensiviert.
Dies führte dazu, dass der Soundtrack im Film rund 75% der gesamten Spieldauer des Films einnimmt.
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Die Filmmusik von Steiner wurde speziell für "King Kong (1933)" geschaffen. Die höheren Streicher (Violinen) schmiegten sich entweder in den Hintergrund und intensivierten dabei das Filmerlebnis oder traten in den Vordergrund, wie dies zum Beispiel bei romantischen Liebesszenen der Fall war. Kontrabässe und Celli wurden hingegen für die düsteren und bedrohlichen Klänge in gefährlichen Szenen verwendet.
Zum Komponieren der Filmmusik griff Steiner auch auf Elemente der traditionellen Südstaatenmusik zurück.
Der Schrei von King Kong wurde übrigens zusammengeschnitten aus dem Gebrüll von Löwen und Tigern. Dabei wurden die Stimmen nicht nur zusammengemischt, sondern auch rückwärts abgespielt, was beispielhaft aufzeigt, wie der Aufwand in der Filmproduktion stieg.

King Kong ist zudem das erste Monster, das speziell für einen Film erschaffen wurde. Andere Monster wie beispielsweise Frankenstein wurden nicht erst für den Film erschaffen, sondern existierten bereits aus Theaterstücken oder literarischen Werken.
Der Film basierte auf Techniken von Willis O'Brien und dessen unvollendeten Film "Creation". O' Brien war ein US-amerikanischen Tricktechniker, der die "Stop Motion-Technik" erfand. Bei der "Stop Motion-Technik" werden einzelne Bilder eines unbewegten Motivs gemacht und anschliessend zusammengeschnitten, sodass eine Illusion einer Bewegung erzeugt wird.

Max Steiner
Max Steiner war ein österreichisch-amerikanischen Komponist und ist einer der wichtigsten und prägendsten Filmmusiker in der Geschichte Hollywoods. Ihn zog es in den 1920er Jahren nach Hollywood, nachdem er zuvor eine Zeit lang am Broadway tätig war.
Er ist bekannt als "Vater der Filmmusik" und schuf den Baustein für etliche erste Tonfilme.
Steiner hat drei Academy Awards gewonnen und wurde weitere 21 Mal nominiert. In seinem Leben hat er die Musik für über 300 Filme komponiert. Nebst der Filmmusik von "King Kong (1933)" komponierte er auch die Filmmusik für weitere weltberühmte Filme, wie "Gone with the wind (1939)" oder auch "Casablanca (1942)".

Sidekick
Gone with the wind (1939)
"Gone with the Wind (1939)" oder auch auf Deutsch "Von Winde verweht" gilt als einer der Filmklassiker, nicht zuletzt auch dank Steiners Filmmusik.
Er arbeitete insgesamt zwölf Wochen an der Filmmusik, bis alle Kompositionen und Aufnahmen fertig waren. Mit einer Filmmusikdauer von zweieinhalb Stunden war sie damals enorm lang und gehört auch heute noch zu einer der längsten und mitreissendsten Filmmusiken.
Der Film schaffte mit dem berühmten "Tara's Theme" ein prägendes Motiv, dessen kraftvolle und emotionale Melodie sich in verschiedenen Variationen im Film wiederholt. Man hört das Motiv nicht nur, wenn Tara im Mittelpunkt steht, sondern auch in wichtigen Schlüsselstellen in ihrem Leben.
Im Kontrast zum Film "King Kong (1933)" wird die Musik im Film "Gone with the Wind (1939)" hauptsächlich für spezifische Szenen gebraucht, um Emotionen und wichtige Handlungsstränge hervorzuheben.
Der Film "Gone with the Wind" gewann einen Oscar in der Kategorie "Beste Filmmusik".